„Ich würde ja gerne, aber ich weiß nicht, ob ich mich traue...“
„Machen Sie auch Sessions mit Anfängern?“ „Ich hab da was gesehen, was mich reizt, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das in echt dann auch mag“ Solche Anfragen erlebe ich häufiger. Und ich finde, sie sind durchaus einen Blogeintrag wert. Zunächst einmal: Ich arbeite sehr gerne mit Anfängern! In meinen Sessions geht es nicht darum, mich mit Erfahrung zu beeindrucken, nicht damit, wie viele Studios man bereits besucht hat, wie belastbar man ist oder wie souverän man sich bereits im Vorgespräch gibt. Mir geht es darum, gemeinsam herauszufinden, wie wir eine lustvolle, aufregende, vertrauensvolle, intime und (nicht nur) die Neugier befriedigende Zeit miteinander gestalten können. Hierbei sind deine Fantasien und Wünsche die Wegweiser, meine Erfahrung und Inspiration, sowie die Studioumgebung und -ausstattung die Transportmittel auf unserer, aber vor allem deiner Reise in die weiten Gefilde des BDSM. Wer das erste Mal Kontakt zu einer professionellen Domina oder Bizarrlady aufnimmt, ist meistens aufgeregt. Das finde ich großartig! Wie langweilig, wenn ein Besuch im SM-Studio genauso wenig Nervenkitzel beinhalten würde wie ein Einkauf im Supermarkt. Nervosität bedeutet, dass du dich selbst aus der Reserve lockst. Dass du etwas tust, das dir offenbar wichtig genug ist, dass dein Herz schneller schlägt und deine Hände nicht recht wissen, wohin mit sich. Und du wirst sehen: Auch wenn du denkst, dass du im Vorgespräch keinen Ton herausbekommen wirst, es wird gar nicht so schlimm sein. Ich beiße (erstmal noch) nicht. Mein erstes Ziel ist es, dir zu zeigen, dass du bei mir an der richtigen Stelle bist, um über Dinge zu reden, von denen vielleicht weder deine Familie noch deine Kollegen ahnen, dass du sie überhaupt denkst. Bisher gab es noch keine Fantasie, die ich lächerlich fand oder für die ich gar jemanden ausgelacht hätte. Und ich habe schon einiges gehört. Selbstverständlich gibt es natürliche Beschränkungen bei der Umsetzung mancher Wunschvorstellungen, aber im Rahmen eines Rollenspiels können Zeit- und Raumdimensionen außer Kraft gesetzt werden, und du kannst in jegliche Rolle schlüpfen: Geschlecht, Verwandtschaftsverhältnis, Alter, Religionszugehörigkeit, ja sogar die Zugehörigkeit zu einer Spezies (menschlich oder tierisch) ist komplett verhandelbar, selbst die Frage, ob du überhaupt ein Lebewesen sein möchtest oder lieber ein Haushaltsgegenstand, ist gegebenenfalls völlig berechtigt. Lass dich auch nicht abschrecken, wenn du nicht weißt, ob du masochistisch oder devot veranlagt bist, oder vielleicht beides – vielleicht aber auch weder noch. Vielleicht bist du eigentlich dominant, aber ab und zu ein Fetischist und Genießer, der sich gern verwöhnen lässt? Du lässt dich gern herumkommandieren, aber findest nichts an Schmerzen? Kein Problem, sieh in unserer Session einfach zu, dass du keine Fehler machst, rate ich dir mit einem Augenzwinkern. Du weißt nicht, was ein Fetischist genau ist oder was das in einem Spiel bedeuten würde? Nicht schlimm. Das kriegen wir raus. Kurz gesagt: du musst dich in keine Schublade einordnen, du solltest nur zumindest eine vage Vorstellung davon haben, was es ist, was dich interessiert, was deine Fantasie beflügelt, was du mal gesehen hast und glaubst, dass das etwas für dich sein könnte. Ob das ein komplexes Szenario ist, bei dem du konkrete Vorstellungen hast, wie es aussehen und ablaufen soll, oder ob es ein undefinierbarer Drang ist, dich „mal fallen zu lassen“ während eine fremde aber kompetente Person Dinge mit dir tut, ausprobiert, was dir gefällt, ja was dich so richtig kickt – du wirst schon wissen, warum du dich auf die Reise in ein SM- Studio und zu mir gemacht hast. Und keine Angst: jede Praktik lässt sich auch erst einmal soft einsetzen und dann langsam in ihrer Intensität steigern – gerade in einer ersten Session muss man sich an einiges ja anfangs erst herantasten. In einem ausführlichen Vorgespräch stecken wir außerdem Grenzen ab: deine Tabus. Harte Grenzen, an denen ich nicht rütteln werde. Wenn du sagst, eine bestimmte Praktik darf nicht vorkommen, dann kannst du sicher sein, dass ich das genau so berücksichtige. Du musst nichts tun oder mit dir tun lassen, das du nicht möchtest. Du willst dich auf keinen Fall ausziehen? Bist dir noch nicht sicher, ob ich Spielzeug X einsetzen soll? Nun, dann erstmal nicht. Solltest du es dir im Verlauf anders überlegen, dann lassen sich solche Grenzen natürlich auch noch nach deinen Wünschen verschieben. Ich bekomme das schon heraus. Da wir während des Spiels in einem engen Kontakt sind und ich jede deiner Reaktionen genau aufnehme, lässt sich auch in einer laufenden Session noch einiges kommunizieren, ohne dass wir aus der Rolle fallen müssen. Worüber du dir außerdem keine Sorgen machen musst, sind dein Alter, deine Figur, dein beruflicher Status. All das ist mir nicht wichtig, außer dass du natürlich volljährig sein musst. Die einzigen Anforderungen, die du vorab erfüllen solltest, sind ein freundliches, respektvolles Benehmen, sowohl bei Anrufen oder im Emailkontakt, den ich übrigens bevorzuge, solange wir uns noch nicht kennen, und dann natürlich auch im persönlichen Kontakt. Des weiteren ist es höflich, wenn du dir mein Profil bzw. meine Website aufmerksam durchgelesen hast, denn manche Frage wird dadurch schon beantwortet und ich sehe außerdem, dass du dich mit meiner Person schon ein wenig auseinandergesetzt hast. Ein Mindestmaß an gepflegtem Erscheinungsbild und körperlicher Hygiene sollte ebenfalls selbstverständlich sein. Aber keine Sorge, wenn du von unterwegs kommst: du kannst im Studio sowohl vor als auch nach der Session duschen. Nach dem Spiel hast du außerdem noch Zeit, deine erlebten Eindrücke und gewonnenen Erkenntnisse gemeinsam mit mir Revue passieren zu lassen, darüber zu reden, was besonders gut war oder auch, was bei einem nächsten Mal vielleicht anders sein könnte. Aber auch wenn du erst etwas Zeit brauchst und nicht sofort etwas dazu sagen kannst – du darfst das Erlebte gern auch vorerst für dich allein verdauen und nach ein paar Tagen eine Email schreiben, wenn du magst. Noch Fragen? Dann trau dich und kontaktiere mich, damit wir diese klären können. Ich freue mich auf dich als Neuling (was du ja nicht lange bleiben musst) und darauf, mit dir ein individuelles Einstiegsspiel zu kreieren als Zugang zu deiner ganz persönlichen BDSM-Erfahrung. .
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Das Meditationsritual: Transzendenz von körperlichen Empfindungen und Zähmung des „Monkey Minds“10/1/2019 ![]() Vor einiger Zeit habe ich eine Praktik erdacht und am lebenden Objekt getestet, die zu beeindruckenden Ergebnissen geführt hat:
Das Meditationsritual. Meditation trägt erwiesenermaßen zur allgemeinen Entspannung und Konzentrationsverbesserung bei, zu Refokussierung und Lenkung der Aufmerksamkeit auf das Wichtige. Der ständig im Hintergrund arbeitende Geist, „Monkey Mind“, soll gezähmt werden. Die Aufmerksamkeit soll sich auf den jetzigen Moment richten, auf das Wesentliche und Derzeitige, während unnütze Gedankenketten unterbrochen werden sollen. Das reglose Verharren in einer vorgegebenen Position gestattet dabei, den Körper als Medium zu nutzen, um dieses Wesentliche zu erkennen. Selbst in einer gewöhnlichen Meditationspose wie dem Sitzen mit untergeschlagenen Beinen, wird dem Meditierenden nur zu schnell bewusst, dass er einen Körper besitzt, der nach oftmals nicht einmal langen Minuten zu schmerzen beginnt. Die Aufgabe ist nun, dieses Unwohlsein bis hin zu tatsächlichen Schmerzen nicht lediglich mühevoll zu ertragen, sondern sogar gänzlich zu akzeptieren und nicht anders zu bewerten als eine kühle Brise auf der Haut. Das gelingt nur, wenn der Geist vollkommen ruhig ist und weder durch Erinnerungen noch Erwartungen oder emotionale Bindung an die erlebten Schmerzen abgelenkt ist. Die klassische Vipassana-Meditation arbeitet im Prinzip genau mit diesen auftretenden Körpersensationen, indem der Meditierende immer wieder den eigenen Körper scannt und all diese Empfindungen wahrnimmt, sowie deren Veränderung über die Zeit. Mit etwas Übung lassen sich Schmerzen sogar durch bloße Konzentration auflösen. Im Grunde liegt also nichts näher, als diese Praktik in einen BDSM-Kontext zu stellen, denn wo sonst erleben wir Schmerzen ohnehin schon so bewusst wie dort? Da das Nicht-Denken den meisten Menschen enorm schwer fällt, und um außerdem den Fokus auf das Wesentliche noch zu verstärken, lassen sich Mantras oder aber mentale Projektionen einsetzen. Version 1: Meditationsritual mit Mantra Um den Gehorsam des treu Ergebenen zu vertiefen, hat er eine vorgegebene Position einzunehmen, die er für die Dauer einer vorgeschriebenen Zeit nicht verändern darf oder kann. In dieser Position verharrend, wiederholt er in einer endlosen Schleife einen vorab gelernten Regel-Satz, der durch die ewigen Wiederholungen in sein Unterbewusstes eindringt, während er gleichzeitig während des Vorgangs die Aufmerksamkeit an sich bindet. Dies kann für die Dauer von 10 Minuten bis hin zu einer oder zwei Stunden unablässig wiederholt werden. Eine kontinuierliche Steigerung bis hin zu der erwünschten Dauer des Meditationsrituals ist sinnvoll. Das Ritual kann täglich mehrmals wiederholt werden. Insbesondere bei zwanghaftem Verhalten (perverse Gedanken, Drang zu Masturbation) und zur Impulskontrolle ist diese Methode anzuwenden. Der Proband wird merken, dass sich im Laufe der Zeit in gewissen Situationen der betreffende Satz automatisch in seinem Kopf formt, wenn er sich in stressigen oder herausfordernden Situationen wiederfindet. Das kann Stabilität geben, einen Anker, an den man sich binden kann, um nicht der Situation zu erliegen oder in unerwünschte automatische Verhaltensmuster, die zu Regelverstößen führen würden, zu fallen. Version 2: Meditationsritual mit mentaler Projektion Der Zögling verharrt für einen vorgegebenen Zeitraum (etwa zwischen 10 Minuten und einer Stunde) in der ihm vorgeschriebenen Position, gefesselt oder nicht, und konzentriert sich zunächst lediglich auf seinen Atem. Nach ein paar Minuten lässt er unter Anleitung vor seinem inneren Auge ein Bild entstehen, auf dessen Details er dann im Verlauf seine gesamte Konzentration lenkt. Hier kann er auch Gefühle wie Dankbarkeit, Respekt, Anerkennung ihr gegenüber bewusst erleben, ganz in seiner Hingabe an die Herrin aufgehen, während der auftretende körperliche Schmerz eine physische Erlebnisbasis darstellt, über die er sich dann mental erhebt. Sinnvoll ist es, ihn nicht zu lange in der Stille allein zu lassen, damit er nicht einschläft oder die Gedanken schweifen lässt, sondern ihm immer wieder hilft, sich auf das innere Bild zu konzentrieren, ihn immer wieder an seinen Fokus erinnert und so seinen abschweifenden Geist in regelmäßigen Abständen zurück holt. Dieses Ritual kann tiefes spirituelles Empfinden bei dem Meditierenden auslösen. Bei regelmäßiger Praxis führt es zu einer tiefen Bindung zur Herrin und einem Klarwerden der Beziehung zu ihr, da die Empfindungen, die er ihr gegenüber hat, wiederholt präsent gemacht werden. Weitere Versionen beinhalten z.B. das Anwenden der oben beschriebenen Techniken während des Vorgangs körperlicher Erziehungsmaßnahmen oder unterschiedliche mentale Projektionen. Von knisternden Nylons, spitzen Absätzen und zauberhaften Zehen: Fußerotik - mein Fetisch-Favorit9/1/2019 Meine erste Erfahrung mit einem Fetischisten hat mich geprägt: Er stand auf Beine, Füße, Strumpfhosen und Stiletto-Heels. Ich fand das aufregend. Mal jemand, der sich nicht zuerst auf meine Brüste stürzt, auf meinen Po oder gleich den Intimbereich. Ich war hingerissen.
Fußfetisch ist für mich wahre Hingabe, und außerdem wundervoll symbolgeladen. Er nähert sich der Lust von einer zunächst ganz unschuldigen Seite – der Fuß ist schließlich gemeinhin kein Geschlechtsmerkmal, weder primär noch sekundär. Wer den Fuß im Vordergrund sieht, liegt oder kniet höchstwahrscheinlich am Boden. Geht es denn devoter? (Eine Frau sagte übrigens einmal zu mir, ich hätte „Füße zum Niederknien“. Na bitte.) Außerdem werden Füße nicht nur in anderen Kulturen als schmutzig und abstoßend angesehen. Ihre Verehrung symbolisiert demnach tiefe Ergebenheit an die jeweilige Frau. Oder vielleicht gleich an die Weiblichkeit im Ganzen. Der kleine Junge sitzt am Boden, während die Mutter in der Küche hantiert. Von seinem Blickwinkel aus sind die Füße und Beine am nächsten, sie kann er ungestört betrachten, auch wenn sie keine Zeit für ihn hat, und er klammert sich am Bein der Mutter fest, um sich bemerkbar zu machen. Wie wird sie reagieren? Wird sie ihn mit dem Fuß wegschieben? Wird sie schimpfen? Oder ihn hoch nehmen und an sich drücken? Diese frühkindlichen Erfahrungen könnten einen Ausschlag geben für späteren Fußfetisch. Müssen aber nicht der Grund sein. Auf jeden Fall: von unten betrachtet erscheint jede Frau nochmal größer, eindrucksvoller, distanzierter. Vielleicht kann man von dort auch einen Blick unter ihren Rock erhaschen. Was wird man sehen? Den Zwickel ihrer Strumpfhose? Ihr Höschen aus Spitze? Oder gar mehr? Und dann ist da noch die köstliche Gefahr, wenn sie mit spitzen, hohen Absätzen bewaffnet ist, die sich einerseits anbeten lassen, die andererseits aber auch schmerzhaft zutreten können. Das bestrumpfte Bein, die glänzenden Pumps – so perfekt! Die Frau darin – so unnahbar! Darf er wohl den Schuh berühren, ihn küssen als Zeichen seiner Ehrerbietung? Er gibt sich Mühe, kein Spucketröpfchen zu hinterlassen, auch wenn ihn die Leidenschaft übermannt. Er träumt von den traumhaften Zehen unter all diesem wundervoll glänzenden Material – Lackleder, Nylon… Da trete ich ihn. Er sei nicht bei der Sache, und wie lange er eigentlich noch mit seiner Zunge über meine teuren Schuhe sabbern wolle. Er ist wohl abgedriftet. Jetzt aber erstmal mit dem Gesicht auf den Boden, da gehört er hin. Mehr hat er sich noch nicht verdient. Was hat er sich vorgestellt? Meine nackten Zehen in seinem Mund, vielleicht sogar, wenn es möglich wäre, geliebte Herrin, auch noch an seinem Schwanz? Wieso sollte ich das denn zulassen, du kleiner Wicht da unten? Was qualifiziert dich denn dazu? Kannst du was? Ich teste ihn mit der simplen aber verantwortungsvollen Aufgabe, mir die Schuhe auszuziehen. Schnappt er sie mir einfach vom Fuß und legt sie achtlos beiseite? Oder lässt er sich Zeit, um Schuh und Fuß zu zelebrieren? Wird er am Schuh riechen? Den Aromamix von Material und Fuß genüsslich einatmen? Den Schuh sorgsam neben sich stellen, den zweiten perfekt daneben? Und wird er dann auf weitere Anweisungen warten oder sich frech mit seinen gierigen Händen über meine Füße hermachen? Der nächste Test: die Fußmassage. Er kann hier so viel falsch machen. Und natürlich geht es um die nie wirklich geklärte Frage, was eine Fußmassage eigentlich bedeutet. Wir alle erinnern uns an die Debatte in Pulp Fiction… Wie weit wird es gehen? Werden die Füße und Beine aus dem Nylon befreit? Werden sie schamlos seinen Körper erkunden, in seinen Mund eindringen, sein Geschlecht stimulieren? Oder bekommt er nur einen zusammengeknüllten Strumpf zwischen die Zähne gestopft und wird dann mit dem Schuhlöffel verdroschen für seine schmutzige Fantasie? Ach, die Spielarten der Fuß-, Nylon- und Schuherotik sind endlos. Ich kann davon nicht genug bekommen, allein schon deshalb, weil ich selbst ein besonderes Faible für Schuhe habe und eine ganz eindeutige Schwäche für Nylon. Strümpfe, Strumpfhosen, Bodysuits – wie das glänzt und wie das leise raschelt, wenn man darüber streicht! Wie es sich auf der Haut anfühlt! Am eigenen Bein, aber auch unter der Hand. Und wenn dann tatsächlich diese fantastischen Kleidungsstücke nach und nach abgestreift werden, ist da so viel, was ich mit meinen Füßen anstellen kann, und dann gibt es noch den langen Weg von meinen Zehen über den hohen Spann hinweg, die Fessel entlang zur Wade, dem Oberschenkel… ja und wer weiß, wie weit dein Ausflug gehen wird... Meine Berufung als Domina bedeutet für mich mehr als bloße Arbeit mit dem Ziel schneller Lustbefriedigung.
Zunächst einmal vorweg: An schneller, akuter Lustbefriedigung ist nichts auszusetzen. Die eine gönnt sich ein Sahnestückchen am Nachmittag, der andere einen spontanen Besuch im Dominastudio. Beides ist lecker, macht Spaß und verhilft zu Genuss, Entspannung und Zufriedenheit. Aber für mich ist meine Arbeit viel mehr. Was sie im einzelnen kann und bewirkt, hängt natürlich individuell von den Gästen ab: mit welchen Themen sie zu mir kommen, was ihr Hintergrund ist, was ihre Fantasien und Sehnsüchte und was sie bereit sind, daraus zu ziehen. Aber immer steht meine Arbeit zumindest an einer Stelle, nämlich der, dem Gast etwas zu geben, das er in seinem restlichen Alltags- und Privatleben so nicht bekommt. Auch das kann die unterschiedlichsten Gründe haben – vielleicht hat er keine Partnerin, oder aber eine Partnerin, die an SM nicht interessiert ist, oder die nicht einmal von seinen Neigungen weiß. Der Wunsch, mittels SM etwas zu bearbeiten, das mit einer Partnerin, mit Freunden oder Verwandten so nicht bearbeitet werden kann oder soll, oder aber der Wunsch, etwas vollständig sich vom täglichen Trott Unterscheidendes zu erleben. Denn natürlich ist der Status von SM und auch käuflichen Sexpraktiken von Natur aus leicht verrucht, ein bisschen verboten, vielleicht sogar schon fast pervers, ungehörig, geheim und aus all diesen Gründen dann auch aufregend und reizvoll. Hier ist meine Aufgabe in jedem Fall das Füllen einer Lücke und Bereitstellen der Möglichkeit, diese tieferen, dunkleren, vielleicht geheimen Gelüste ausleben zu können. Meine Arbeit hat auch, im Gegensatz zum Ausleben derselben Praktiken mit einer privaten Partnerin, die Funktion, es meinem Gegenüber zu ermöglichen, sich gänzlich auf seine Wünsche zu konzentrieren, ohne Kompromisse und die Notwendigkeit, die Bedürfnisse einer Partnerin berücksichtigen zu müssen. Das hat man in privaten Kontexten selten, da gute Beziehungen reziprok sein sollen. Durch die finanzielle Entgeltung ist der Rahmen aber bei meiner Arbeit so gesteckt, dass sich der Klient auf die bloße Umsetzung seiner Wünsche fokussieren kann. Das ist ein ähnlicher Mechanismus wie bei der Psychotherapie. Wenn man davon ausgeht, dass therapeutische Gespräche prinzipiell auch mit engen Freunden und/oder Verwandten geführt werden könnten, da es häufig allein um eine Bewusstmachung und das Ausdrücken des inneren Erlebens geht, um Problemlöseprozesse oder sogar Heilungsprozesse anzustoßen, so wird aber auch schnell klar, dass eine Freundschaft auf die Dauer darunter leiden würde, wenn nur eine Seite permanent von sich selbst spricht. Daher (und natürlich auch noch aus anderen Gründen, wie der Professionalität der Gesprächsführung und der Wissensgrundlage des Therapeuten zu psychischen Strukturen und Prozessen, aber das sei in diesem Kontext beiseite gelassen) geht mit der Funktion des Therapeuten als professionellem Zuhörer (im Gegensatz zu einem privaten, befreundeten Zuhörer) einher, dass der Rahmen gesteckt ist, in dem sich der Klient einzig und allein seinen Themen widmen kann. Voilà die Parallele zu meiner Arbeit als Domina. Eine weitere, relativ offensichtliche Parallele ist auch, dass wir in den Sessions psychische Thematiken bearbeiten können. Sei es die Verarbeitung von Traumata, sei es die Auseinandersetzung mit der speziellen Form von Sexualität meiner Gäste, oder sei es ganz einfach, dass sich jemand das gönnen möchte, was er gerade braucht: die Befriedigung tieferer Gelüste als persönliche Verwirklichung. Meine Arbeit ermöglicht all das und noch mehr. In meiner Eigenschaft als studierte Diplom-Psychologin habe ich den möglichen Einfluss auf die psychische Hygiene meiner Gäste definitiv verstärkt im Auge. Das Wunderbare an meinem Beruf ist aber auch, dass er Psychisches und Physisches ganz einfach und naturgemäß verbindet. Reine Gesprächssessions kommen zwar vor, sind aber äußerst selten. Der Körper kann auf vielfältige Weise dazu dienen, psychische Thematiken zu manifestieren, auszuagieren, durch Schmerz und Restriktion den Geist ans Hier und Jetzt zu binden, über die Körperarbeit Zugang zu inneren Prozessen zu erhalten, die manchmal nicht leicht in Worte zu fassen sind. Hier setze ich das Wissen aus meiner Ausbildung in Sexological Bodywork um, nutze meine Funktion, um eine ganzheitliche Erfahrung zu bieten, um vor allem auch meine Gäste wieder in ihren Körper kommen zu lassen, denn das Spüren des Körpers und die Konzentration auf körperliche Empfindungen ist eine sehr wirkungsvolle Methode, sich präsent und vollständig zu fühlen. Des weiteren liegt meiner Tätigkeit eine für mich unschätzbar wertvolle Möglichkeit inne, noch weiter zu gehen zu einer beinahe spirituellen Ebene. Sowohl die Erfahrung von Schmerz, als auch die von Genuss oder Hingabe und Unterwerfung, von Kontrollübergabe und dem Geschenk des Vertrauens lassen uns auch unsere Position im Zusammenhang mit dem Universum, mit der Ewigkeit und der Vergänglichkeit spüren. Dieser Ansatz mag für manche weit hergeholt, übertrieben oder schlicht uninteressant sein, hat aber in der Vergangenheit ganz unmittelbar zu überwältigenden Gefühlen der Verbundenheit, Eins-Sein mit dem größeren Ganzen, zu Erfahrungen fast religiöser Natur geführt. Für derartige Erfahrungen muss man natürlich offen sein, und ich würde sie wohl eher selten konkret als Ziel einer Session benennen, aber sie können ein Aspekt oder Nebenprodukt sein. Was kann meine Arbeit noch? Sie ist immer auch eine Übung in sozialer Interaktion. Sie kann ein Kurzurlaub entfernt vom Alltag sein, sie kann die spielerische, fast kindliche Seite nähren, in der wir sein können, was wir sonst nicht sind und in Rollen aus unserer Fantasie schlüpfen, sie kann Läuterung oder auch Ablenkung sein, Katalysator zum Erleben verschiedener Emotionen; sie kann die Sahneschnitte darstellen, die wir uns mal zwischendurch gönnen. All das sind Möglichkeiten, die ich gerne nutze, um das Leben und Er-leben meiner Gäste zu bereichern. Und da ich nur das tue, was ich sowohl verantworten kann, als auch ausschließlich Dinge, die mir ebenfalls ein gewisses Maß an Spaß bringen, bekomme ich selbst durch jede Session immer wieder die Möglichkeit, auch selbst zu wachsen, meinen Spieltrieb zu füttern und mich neuen Themen zu stellen. Für mich die absolute Win-Win-Situation, die meine Arbeit zu einer unglaublich komplexen Quelle immer neuer Erfahrungen und Einsichten macht. Dem Wort Feminismus hing bereits seit seinem Entstehen der Geruch von Radikalität an. Daher griff man auf Ausweichterminologie wie Frauenrechtsbewegung und Frauenemanzipation zurück, wobei letztere mittlerweile wie ein Pleonasmus klingt. Der Begriff Feministin spaltet. Gern wird davon Abstand gehalten. Er wird auch als eine Art Schimpfwort verwendet, und sehr häufig wird er ganz einfach falsch verstanden. In dem Wort Feministin schimpft das Wort „Emanze“ mit, wohinter sich eine männerhassende und -verschlingende, extra hässlich machende und jegliche Kulturgüter von Hackenschuhen über Lippenstift bis hin zu Intimrasur verpönende Drachengestalt verbergen soll. Feminismus ist aufgrund seiner Begrifflichkeit dazu verurteilt, eine Richtung darzustellen und nicht einen Zielzustand, obwohl der der Definition innewohnt: „Die Vision des Feminismus ist nicht eine weibliche Zukunft. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn“ (Johanna Dohnal, 2004). Wäre das aber nicht schlicht „Gleichberechtigung“? Möglich. Und bis es zu dieser kommt, nutzen wir doch ruhig dieses Treibende, Aufrührerische, Wandel Anstrebende und – warum denn eigentlich nicht? - Radikale, das das Wort Feminismus verspricht und fordert! Die Frauenbewegung bewegt seit Jahrzehnten viele und vieles. Erfolge konnten verzeichnet werden. Und gleichwohl steht es um das Wohl der gleichberechtigten Gesellschaft noch nicht so gut, wie es wünschenswert wäre. Daher braucht es nach wie vor den Blick des Feminismus, den Drang, weibliche Belange vorwärts zu treiben. Denn das Patriarchat ist träge und zäh und tief in Köpfen, Konventionen und dem Konservatismus verankert, und das dauert. Außerdem ist da die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. Und der ständige Wandel. Es werden Teilziele erreicht. Ein Grund zur Freude, aber kein Anlass aufzuhören mit dem Drängen und Treiben. Doch die Leit- und auch die Feindbilder müssen auf dem Weg immer wieder aufs Neue überprüft werden. Wir haben lernen müssen, dass auch Emanzen unfeministisch werden können, wenn sie ihr Verfallsdatum nicht überprüfen und ihrem Blickwinkel kein Update gönnen. Zu den Erfolgen des Feminismus zählen neben der Einführung des Frauenwahlrechts und der politischen und rechtlichen Gleichstellung der Frau auch die sexuelle Selbstbestimmung und die Emanzipation von vorgeschriebenen Lebensläufen und Rollenbildern, so Wikipedia. Obwohl man über die faktische Gleichstellung debattieren kann, die sexuelle Selbstbestimmung immer noch perfektionierbar ist und althergebrachte Rollenverteilungen einerseits nicht vollständig überholt sind und andererseits dies auch nicht zwingend sein müssen, da es ja erstrangig um die Loslösung des Zwanges dazu geht, was auch beinhaltet, sich sogar bewusst für eine traditionelle Rolle entscheiden zu können, ist der Feminismus in der Tat nicht erfolglos geblieben über all die Zeit hinweg. Und ist dennoch immer noch nicht überholt oder als erledigt anzusehen. Was ihm außerdem seine Berechtigung vermacht. Von einer Modeerscheinung oder einem vorübergehenden Trend kann nicht die Rede sein. Wo aber befinden wir uns hier und jetzt? „Der soziale Fortschritt erfolgt aufgrund der Fortschritte der Befreiung der Frau“ - der Grad der Befreiung der Frau dient als Maßstab für die gesellschaftliche Entwicklung. (Charles Fourier, Sozialphilosoph, 1772-1837) Wir befinden uns stetig und nach jedem Teilerfolg auch wieder auf einem Punkt Null. Einem Punkt, an dem wir unsere Perspektive, unseren Blickwinkel, unseren Ist-Zustand und unsere Visionen, unseren neuen Soll-Zustand neu justieren müssen. Was bedeutet „Befreiung der Frau“? Und was bedeutet es nicht? Wo wir uns einst von vorgeschriebenen Schönheitsidealen trennen mussten, mit der Forderung, auch Hosen und flache Schuhe tragen zu dürfen, wie es uns beliebt, wo ein wichtiger Schritt war, Abstand von dem zu bekommen, was Symbole der Unterdrückung waren, so sind wir mittlerweile an einem Punkt, wo wir uns auch wieder dieser Symbole bemächtigen können – sofern wir das möchten. Aus einem gesellschaftlichen Druck wurde eine Bewegung, die zum Ziel hatte, kollektiv die Frau vom Zwang zu befreien, damit sie individuell ihre Wahl und Entscheidung treffen kann. Kein Zwang, eine Hausfrau und Mutter zu werden, sondern die Entscheidungsfreiheit, diese Rollen abzulehnen – oder für sich zu wählen. Nicht die Mutterrolle ist das Problem, sondern wer sie bestimmt. Genauso verhält es sich mit jeglichen anderen Entscheidungen bezüglich des individuellen Lebenskonzepts mit all seinen Details. Die angestrebte Freiheit besteht nicht darin, ins Gegenteil zu kippen und nun das Gegenteil und nichts als dieses zu propagieren. Das kann allerhöchstens ein Zwischenschritt sein. Die ideale Freiheit besteht darin, die Wahl zwischen dem Ding und seinem Gegenteil zu haben und sie fällen zu können, ohne für die gefällte Entscheidung verurteilt zu werden. Der feministische Anspruch muss sein, Frauen in jedem Falle genau diese Wahl zu lassen und sie in keinem Falle für das Nutzen ihrer Freiheit zu diskriminieren, auch und gerade bezüglich ihrer Berufswahl. Sexarbeit ist Arbeit. Sexarbeit ist eine Dienstleistung gegen Geld. Entgegen mancher Behauptungen ist es keine Veräußerung des Körpers als Ware, denn dafür gibt es den Begriff des Menschenhandels (oder, wenn es sich um Teile des menschlichen Körpers handelt, den des Organhandels). Ja, es gibt auch Zwangsprostitution. Aber die ist niemals gleichzustellen mit Sexarbeit. Sie ist vielmehr gleichzustellen mit jeder anderen Art der Zwangsarbeit. Und ja, es gibt Unterschiede zwischen verschiedenen Arten von Arbeit. Zwischen verschiedenen Dienstleistungen. Es gibt sogar Unterschiede innerhalb der verschiedenen Tätigkeitsfelder von Sexarbeit. Und genau diese Unterschiede sind der Grund, warum wir eine Wahl haben müssen. Für die Möglichkeit zur Wahl hat die Frauenbewegung gekämpft. Wir können und sollten uns freuen, dass es für Mädchen und Frauen nicht mehr nur einen akzeptablen Werdegang gibt, sondern eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich selbst zu entfalten und die Gesellschaft mitzuprägen. Frauen können heute Berufe ergreifen, die noch vor wenigen Jahrzehnten ausschließlich Männern vorbehalten waren. Frauen können Beruf und Familie verbinden. Sie können sich für eins von beiden entscheiden, oder erst für das eine und dann für das andere. Manchmal werden sie dennoch wieder von konservativen Erwartungen und den noch immer bestehenden patriarchalischen Mechanismen zurückgehalten oder zumindest verunsichert. Es ist längst nicht perfekt. Deshalb ist der Feminismus nach wie vor aktuell und notwendig, und besonders wichtig ist es, ihn zu überprüfen, gerade wenn es um Rollen und Berufe geht, die traditionell als „unfeministisch“ betrachtet wurden. „Unfeministisch“ ist aber lediglich, wer Frauen abzusprechen versucht, den Beruf oder die Rolle ihrer Wahl auszuüben oder sie für ihre Wahl zu verurteilen und zu diskriminieren. |