Er liebt den Mindfuck. Möglicherweise würde er das zunächst von sich weisen und behaupten, er möchte einfach nur gut umsorgt werden – vielleicht kontrolliert, überwacht, und somit auch gesehen werden. Er träumt von übergriffigen Ladies, die ihn wehrlos machen und ihn dann zu allerlei mehr oder weniger angenehmen Dingen verführen.
Er gibt sich also gern in meine Hand. Da wir nicht in derselben Stadt leben, beschränkt sich meine Betreuung und Fürsorge sowie meine Überwachung und Kontrolle auf Coaching und dominantes Spiel aus der Ferne. Die Maßnahmen reichen bis in die privatesten Bereiche seines Lebens. Nun kam der Tag, an dem er – teils zur Belohnung, teils aus Gründen der persönlichen Entwicklung – in einer wiederum anderen Stadt eine Domina treffen sollte, und zwar im Sinne eines Blind Dates. Ich wählte also eine Lady aus und vereinbarte mit ihr einen Termin für ihn. Durch mich erfuhr sie seine Vorlieben und Tabus, und ich gab ihr auch noch ein paar Extrainformationen und spezielle Anregungen weiter. Er war angemessen aufgeregt und in Vorfreude. Natürlich gab es im Vorhinein auch gewisse Regeln und Einschränkungen von mir, an die er sich zu halten hatte. Strikte Keuschhaltung bis vor dem Termin spielte hier eine große Rolle. Der Tag rückte näher. Ich wies ihn an, vorab eine Bestätigung per Telefon an die ihm unbekannte Dame zu senden. Und hier entstand eine Panne, die er später noch zu bereuen hätte: die Nummer hatte er bereits in seiner Kontaktliste gespeichert und wusste nun, wer sie war, so dass er sich selbst – und uns beiden Ladies ebenfalls - den Spaß eines Blind Dates vermasselte! Er war nicht auf die Idee gekommen, mir vorab zu berichten, welche Kontakte er in dieser Stadt bereits geknüpft hatte! Was soll man dazu sagen? Wenn das kein unterbewusster Wunsch nach Bestrafung ist! Nun war das Konzept aber schon gesprengt und ich hatte darauf zu reagieren und dabei die Möglichkeit, ihm einen neuen Strick zu drehen. Mit der anderen Domina, die ich von seinem Faux-Pas unterrichtete, besprach ich, ihn in eine gemeine Zwickmühle laufen zu lassen, aus der er nicht heil herauskommen könnte, denn entweder würde er sie belügen oder seinen Gehorsam mir gegenüber verraten. In jedem Fall hätte er Strafe mehr als verdient. Ich schrieb ihm also, wir würden das Spiel dennoch wie geplant ablaufen lassen – um der Dame, die er besuchen sollte, nicht auch noch den Spaß zu verderben, und dass er in jedem Fall so tun müsse, als wüsste er nicht, wen er aufgesucht hatte. Dieses Versprechen nahm ich ihm ab. Als er bei ihr war – wie geplant bekam er sie nie zu sehen – fragte sie ihn dann, ob er wohl eine Ahnung habe, wer sie sei. Da er dies laut Versprechen mir gegenüber verneinen musste, geriet er tiefer und tiefer in Lügen und Halbwahrheiten ihr gegenüber hinein und verstrickte sich immer unausweichlicher in dem von uns aufgezogenen Netz eines veritablen Mindfucks, der noch über die Session, ja über den Tag hinaus nachwirkte... Die Moral dieser Geschichte? Unterschätze niemals das Fräulein und ihren Spaß an Psychospielchen, aber ebenso wenig die perfide Perfektion weiblicher Kooperation! An dieser Stelle Danke an meine Komplizin! Es war mir ein Fest!
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Das Spiel mit der Luft
Er kommt seit Jahren regelmäßig zu mir. Und es spielt sich ebenfalls seit Jahren jedes Mal dasselbe Szenario ab – mit nur kleinen Veränderungen der Details. Zunächst wird er in einen Komplettanzug aus schwarzem Latex gesteckt. Lange Ärmel, lange Beine, Reißverschlüsse an den strategisch sinnvollen Stellen. Handschuhe. Latexsocken. Und, das Wichtigste: die Maske. Es muss eine Gasmaske sein, durch die man durch einen aufgeschraubten Schlauch einatmet und durch ein Ventil in der Maske wieder aus. Je länger der Schlauch, desto schwieriger das Atmen, da die Luft ja durch die gesamte Länge eingesaugt werden muss – und das erfordert etwas Kraft und somit Übung, ansonsten schiebt man irgendwann nur noch die ausgeatmete Luft im oberen Teil hin und her und der Sauerstoff wird schnell knapp. Doch noch ist der Schlauch nicht angebracht. Er legt sich auf die Liege, während ich Reizstrom an ebenfalls strategisch sinnvollen Stellen anbringe. Hier helfen die genannten Reißverschlüsse immens! Ich decke ihn mit einem wunderbar klingenden, dicken und daher schweren Latexlaken zu. Dieses dicke Latex raschelt nicht, es verursacht einen leise donnernden Ton, wenn man es ausbreitet und über jemanden breitet. Es besitzt ein gewisses Gewicht, was angenehm ist, und dann, im Verlauf, wird es natürlich schön warm darunter und außerdem gibt es noch dieses spezielle Gefühl, wenn ich von außen über zwei Schichten Latex streiche... Um noch mehr Enge und Restriktion zu gewährleisten, verschnüre ich die ganze Sache noch. So ist ein Paket entstanden, aus dem ein paar Kabel und oben der maskierte Kopf heraus schauen. An die Maske bringe ich die genannten Schläuche an. Natürlich halte ich sie mit der Hand dabei immer wieder zu, bis er vor Luftentzug japst. Das offene Ende des Schlauchs lässt sich auch wunderbar auf andere Stellen meines Körpers drücken und ihm so die Luft nehmen ... während ich ihm tief durch die langsam beschlagende Scheibe der Sichtöffnung seiner Maske in die Augen blicke. Da wir uns aber schon so lange kennen, reicht es mir letzten Endes, das Geräusch seines Atems zu hören, und ich decke nun auch seinen Kopf mit einem Latextuch ab. Mit dem Reizstrom erzeuge ich Zuckungen, die mir zeigen, ob die Stärke richtig eingestellt ist. Dann kommt das Wichtigste. Durch einen Schlauch zu atmen, kann schon anspruchsvoll genug sein. Doch ist der Durchmesser der Öffnung immer noch recht groß, so dass reichlich Luft eingeatmet werden kann. Ich kann das Ende des Schlauches aber auch an eine Flasche schrauben, die bis auf ein kleines Loch verschlossen ist. In diesem Loch steckt ein dünnes Röhrchen. Nun atmet er also nur noch durch dieses Röhrchen komplett frische Luft ein. Die Idee der Schlauchverengung ist klar: sie erschwert das Atmen und schränkt die Sauerstoffzufuhr noch mehr ein. Wozu aber eine Flasche? In diese Flasche fülle ich meinen Natursekt. Der Duft – und die Pheromone - wirken stimulierend. Nun blubbert die eingeatmete Luft auf ihrem Weg zu seiner Nase zunächst einmal durch die gefüllte Flasche. Von außen wirkt das ganze wie eine blubbernde Latexmaschinerie. Er ist eigentlich völlig zu einem Teil meines Aufbaus geworden – dem Teil, der nun für die rhythmische Raumbeschallung zuständig ist, außerdem dazu, bei Aufdrehen des Reizstromgerätes zu zucken. Ich sehe mir das eine Weile an und freue mich über meine Installation. Ab und zu halte ich meinen Finger auf das Ende des Röhrchens, der einzigen Verbindungsstelle zwischen dem, was unter den Latexschichten passiert und der Außenwelt. Ich mag es, wenn er diese nach Luft ringenden Geräusche macht, fast, als hätte er sich kurz verschluckt. Dann klettere ich oben auf die Liege und füge dem Ganzen noch das Gewicht meines Körpers hinzu. Dadurch wird das Atmen natürlich auch nicht einfacher... Dafür spüre ich den gut verpackten, warmen Körper unter mir, der mit nichts anderem beschäftigt ist, als Luft zu holen, was zunehmend anstrengender wird. Und stetig geiler. Atmen kann also durchaus eine Hauptbeschäftigung werden. Die Konzentration auf das Atmen ist außerdem ein sehr beliebter Fokus in der Praxis der Meditation. Was hier letztlich passiert, das ist eine gummierte, verschlauchte und verschnürte Version einer Achtsamkeits- oder Mindfulness-Übung! Mit einer Domina oben drauf, der du, hier wirklich einmal im wahrsten Sinne des Wortes, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert bist – und zwar kontrolliere ich dich über die absolute Grundlage deines Daseins: deinen Atem. Traust du dich? (Achtung! Dies ist eine sehr fortgeschrittene Version eines Spiels für Fortgeschrittene, die einiges Vertrauen und viel Erfahrung auf beiden Seiten voraussetzt. Es lässt sich aber auch in anderen, abgewandelten und vereinfachten Versionen spielen.) |
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