Wer einen Blogtext zum Abschied schreibt, sollte vielleicht auch einen zur Rückkehr verfassen.
Nach einer gewissen Phase des Wiedereinlebens nun hier: Meine zwei Monate unterwegs waren sehr abwechslungsreich, abenteuerlich, intensiv und bereichernd. Ich habe vier Länder bereist, Wüste, Urwald, Strand, Berge und Städte gesehen, einige Flugzeuge, Busse, Züge, Taxis, Motorroller, Auto- sowie Fahrrad-Rikshas und ein Paar Flip-Flops für den Transport von einem Ort zum nächsten genutzt, habe ein Fotoprojekt gestartet, viele unterschiedliche Leute kennengelernt, ein internationales Yogalehrer-Zertifikat erworben, viel Zeit alleine verbracht, aber auch neue Freundschaften geschlossen. Es war ein Lernen auf verschiedensten Ebenen, denn Reisen auf eigene Faust ist keine Erholung, sondern intensive Selbsterfahrung. Eine ganze Weile habe ich in Rishikesh verbracht, einer indischen Stadt am Ganges, wo für die hinduistische Bevölkerung Lord Shiva eine große Rolle spielt. Shiva, als Gott der Zerstörung, ist einer der Hauptgötter des Hinduismus – denn nur wo Altes zerstört wird, kann Neues beginnen, und erst wenn alte, überkommene Gewohnheiten, Überzeugungen und Glaubenssätze abgelegt werden, ist Platz für neue. Für mich bedeutet das auch, an allen möglichen festen Bestandteilen meines Lebens zu rütteln – was sich gar nicht vermeiden lässt, wenn man mit nichts als etwas Handgepäck durch die Welt reist: Die Kontrolle abgeben, mich unsicher, fremd unwichtig und klein fühlen und spüren, dass das alles nur Sinn ergibt und irgendwohin führt, wenn ich mich auf ein gewisses Vertrauen stütze, dass schon alles gut geht. Das ist meiner Erfahrung nach wirklich essenziell. Diese Kontrollabgabe selbst inszeniert und erlebt zu haben, stellt nun, hinterher, auch noch einmal mehr das Fundament dar, in meiner Arbeit mit diesem Thema zu spielen bzw. die Kontrolle von dir einzufordern. Den transformativen Charakter dieses Vorgangs habe ich gerade eben erst selbst erlebt, kann mich also einerseits bestens in dich hineinversetzen, habe andererseits aber genau deshalb auch keinerlei Mitleid mit dir, wenn du an deiner vermeintlichen Kontrollüberzeugung festhältst (die ohnehin nur Illusion ist!). Für mein persönliches Leben habe ich ein paar Entschlüsse gefasst, die viel mit Struktur und einer gewissen Disziplin im Alltag zu tun haben, und daher weiß ich auch, wovon ich spreche, wenn ich ebensolche Disziplin, Struktur, Fokus, Hingabe und Gehorsam von dir fordere. Außerdem – und für dich auch dann interessant, wenn es dir mehr um ein Spiel und weniger um Disziplin und Gehorsam geht: Ich habe fest beschlossen, dass ich wirklich nur noch das mache, worauf ich auch Lust habe, und das wird vielleicht ein paar Dinge wie Anfragen, die mich nicht interessieren, aussortieren, gleichzeitig aber heißt das für den Kontakt und dann für Sessions mit mir, dass ich alles, was ich tue, immer mit Spaß und Leidenschaft tue – und auch mit entsprechenden Kenntnissen. Darauf kannst du dich hundertprozentig verlassen, das ist sozusagen mein Qualitätsversprechen. Nicht, dass ich das vorher völlig anders gehandhabt habe, aber ich möchte das sowohl mir selbst als auch dir gegenüber noch einmal in den Vordergrund rücken und hiermit besonders betonen. Nun freue ich mich darauf, mich wieder in Sessions zu stürzen – es hat bereits gut angefangen seit meiner Rückkehr! – mir deine Hingabe und dein Vertrauen – und vielleicht noch mehr! - zu Füßen legen zu lassen und uns gegenseitig zu inspirieren.
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