|
Ich bekomme immer mal wieder Anfragen nach „extrem harten Sessions“ und danach, ob ich „so richtig grausam und sadistisch“ sein könne. Auf solche Anfragen lasse ich mich nicht ein, und zwar aus folgenden Gründen:
Hier wird ein Leistungs- und Wettbewerbsdruck aufzubauen versucht, auf den ich nicht eingehen möchte. Personen, die nach „extrem harten Sessions“ fragen, erzählen nämlich auch gern, dass es bei Lady X und Madame Y nicht hart genug war. In der Hoffnung, dass ich auf die Herausforderung wie auf einen Wettstreit eingehe und mich auch richtig schön anstrenge. Topping from the bottom eben. Im selben Zug sollen außerdem Lady X und Madame Y abgewertet werden. Aber für solche Spielchen bin ich nicht zu haben. Über Kolleginnen ziehe ich nicht her – und ganz bestimmt schon mal nicht mit einem unbekannten Gast, der einfach nur Aufmerksamkeit möchte. Ich sehe eine BDSM-Session grundsätzlich nicht als Wettbewerb: Für mich schon gar nicht, und für meinen Sub, außer in einem entsprechenden Rollenspiel, auch nicht. Ja, es kann im Verlauf durchaus auch mal härter bis extrem hart werden. Ich schließe das nicht aus. Aber so starte ich nicht in unser Spiel. Zunächst geht es darum, genug Vertrauen aufzubauen, dass du mir die Kontrolle komplett übergibst. Und ich führe dich dann, mal langsamer, mal schneller, mal durch sanften Zwang, mal durch strenge Bestrafung, mal auf ganz andere Art und Weise, an deine Grenzen heran. Vielleicht sogar auch darüber, Das ist ein gänzlich individueller Weg, der aber immer auf einer gewissen Sicherheit aufbaut, um wirklich tief und intensiv zu wirken. Wer tatsächlich eine härtere Gangart verträgt, weiß auch, dass das immer ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist, die da zusammenkommen, dass es nicht um die Härte an sich, sondern um das Wie geht, und dass sich das in der jeweiligen Situation entwickelt. Wer sich auskennt, der sagt vorher Dinge wie „es darf ruhig etwas heftiger werden“ oder „ich möchte an meine Grenzen gehen“ bzw. schlägt von sich aus das Ampelsystem vor. Ein Kenner versucht aber nicht, die dominante Person unter Druck zu setzen, indem er fragt, ob sie auch „wirklich extrem hart“ sei. Das machen nur Tastenwichser oder solche, die die Machtverhältnisse umkehren wollen. Auf beide Sorten kann ich gut verzichten! P.S.: Was natürlich gern möglich ist: ein Rollenspiel, in dem ich deine Belastbarkeit, dein Durchhaltevermögen oder deine persönliche Schmerzgrenze teste. Ob du es dort bis „extrem hart“ schaffst, na das werden wir dann ja sehen...
0 Comments
Vor zehn Jahren war Deutschland noch das „Bordell“ Europas. Begrifflichkeiten ändern sich, aber die Absicht derer, derzeit ganz massiv die Frauen Union der CDU, die das immer wieder so sagen, ist und bleibt klar: sie möchten Empörung in der Bevölkerung auslösen. Sie können nämlich davon ausgehen, dass als überwältigende Reaktion kommt: „Oh je, Puff Europas wollen wir natürlich nicht sein! Schnell was dagegen tun!“
Doch was sagen sie eigentlich wirklich damit aus? Ein Bordell muss schließlich per se nichts Schlechtes sein. Es ist zunächst vor allem ein Arbeitsplatz für – hauptsächlich – Frauen. Einer, der wesentlich sicherer ist als eine Terminwohnung oder gar der Straßenstrich. Ein öffentliches Bordell unterliegt nämlich zahlreichen Auflagen, ist sichtbar und so können die Rechte der dort arbeitenden Frauen gewahrt werden. Es ist kontrollierbar. So weit doch nicht verkehrt, sollte man meinen. Außer... Ja, was schwingt denn da wirklich mit in der Betitelung „Puff“? Ganz klar: Vor allem das ewige Stigma gegenüber dem Sexgewerbe. Es wird weiter gestärkt. Die Bezeichnung „Puff Europas“ hebt den moralischen Zeigefinger weit in die Höhe und bemängelt: Igitt, Deutschland ist voller Nutten und Schmuddelkram. Pfui. Was sollen denn die Nachbar...länder denken? Diese Frauen passen doch nicht ins Stadtbild! Aber das ist noch nicht alles: Es heißt ja nicht einfach nur, dass Deutschland ein Hurenhaus sei, sondern gar gleich das – größte? schlimmste? meistbesuchte? - von Europa! Was soll denn wohl da noch nebenbei kritisiert werden? - Na? Natürlich die Tatsache, dass Deutschland Einwanderungsland ist. Der Begriff „Puff Europas“ ist also Ausdruck einer konservativ-moralischen und dazu noch unverhohlen fremdenfeindlichen Geisteshaltung. Das soll natürlich keiner wissen. Daher werden sozial besser verträgliche Gründe hervorgebracht, insbesondere auch, um die Gegner zu verwirren. Und was eignet sich in diesem Fall besser, als auf feministisch zu machen? - „Die armen Frauen! Sie müssen mit einem Sexkaufverbot geschützt werden! Nur für sie machen wir uns stark! Nicht etwa für unser politisches Ansehen, oh nein, nicht um hinterrücks das Gesindel in ihre Herkunftsländer abzuschieben („die wollen ja alle gern wieder zu sich nach Hause zurück“ behauptet Gesundheitsministerin Warken auch ohne Umschweife oder schlechtes Gewissen). Die „Expertendebatte“ um ein Sexkaufverbot, die wiederholt ohne Expertinnen (das sind nämlich die Sexarbeiterinnen selbst) gehalten wird, sollte unter genau diesen Vorzeichen betrachtet werden – denn die Argumente für ein solches Verbot sind, nach wie vor, reine Augenwischerei. |
Archives
November 2025
Archives
November 2025
Archives
November 2025
Categories |